Bob Marley tönt aus den Boxen des klassischen Porsche 911 Targa, der über den Julierpass ins Engadin kurvt. Die «Compact Disc Digital Audio», kurz CD, im Player im Kofferraum wurde noch nie gewechselt. Am Steuer sitzt Martin Radelfinger und er fährt vorbei an leicht verschneiten Landschaften und orange leuchtenden Nadelbäumen. Immer dann, wenn die Räder des Oldtimers über groben Belag rollen, beginnt der Reggae-Musiker zu stottern. Ein seltenes Bespiel, wie die analoge Welt der digitalen ihre Grenzen aufzeigt.
Martin verschlägt es zu jeder Jahreszeit in das Bündner Hochtal. Die Sommer- und Wintersaison, die sich im Engadin sehr gegensätzlich zeigen, sind ein wahres Naturerlebnis. Im Winter wird das Tal mit seinen gefrorenen Seen zu einer riesigen weissen Fläche, die von den Bergketten wie ein Passepartout eingerahmt wird. Im Sommer steht das dunkle Blau der Seen im Kontrast zu dem intensiven Grün der Nadelbäume. Besonders der hinterste Fleck im Oberengadin hat es Martin angetan.
Vielleicht ist es die stetige Transformation, die Martin an der analogen wie auch an der digitalen Welt so fasziniert, so dass er sein ganzes Leben diesen beiden Sphären gewidmet hat.